Hebräer 4,14 – 5,4
Lasst uns also unerschütterlich an unserem Bekenntnis zu Jesus Christus festhalten, denn in ihm haben wir einen großen Hohenpriester, der vor Gott für uns eintritt. Er, der Sohn Gottes, ist durch den Himmel bis zu Gottes Thron gegangen. Doch er gehört nicht zu denen, die unsere Schwächen nicht verstehen und zu keinem Mitleiden fähig sind. Jesus Christus musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, doch im Gegensatz zu uns hat er nie gesündigt. Er tritt für uns ein, daher dürfen wir voller Zuversicht und ohne Angst vor Gottes Thron[1] kommen. Gott wird uns seine Barmherzigkeit und Gnade zuwenden, wenn wir seine Hilfe brauchen.
Jesus ist unser Hohepriester. Was ist ein Hohepriester? Die Antwort finden wir in Hebr. 5, 1-3: Ein Hohepriester wird von Gott auserwählt, um vor Gott für seine Mitmenschen einzustehen und für ihre Sünden Gaben und Opfer darbringt.
Jesus ist unser Hohepriester. Und obwohl er Gott ist, lieferte er sich als Mensch aller Art von Versuchungen aus, denen wir Menschen auch ausgeliefert werden. Er hat unseren Kampf gekämpft und gewonnen. Er hat unseren Feind entmachtet. Wir sind nun Sieger mit ihm. Moment mal, aber gestern hatten wir doch gelesen, dass wir ein Schwert brauchen und kämpfen müssen? Ja, aber es ist kein Kampf mehr gegen Satan. Es ist kein Kampf gegen die Dämonen. Diese sind ein für alle Mal besiegt! Es ist lediglich ein Kampf in unseren Gedanken, ein Kampf gegen unseren Unglauben. Wir müssen nur kämpfen, weil wir selbst noch nicht alle Erkenntnis davon haben, wer wir in Gott sind, was er für uns getan hat und wie gut und vertrauenswürdig er ist! Wir haben keinen Feind mehr ausser unsere Gedanken. Jesus hat Satan bereits besiegt und uns somit befähigt, den guten Kampf des Glaubens – sprich unserer Gedanken - erfolgreich zu kämpfen. Gnade bedeutet die Befähigung zu guten Taten. Wir dürfen ihm dafür danken und diese Siegerkraft in unserem Leben in Anspruch nehmen, um scheinbare Versuchungen zu entmachten mit den Worten: Es ist vollbracht. Du hast keine Macht mehr über mich, denn Jesus hat bereits gesiegt. Wir müssen es nicht alleine tun, sondern dürfen auf Gottes Hilfe zählen, auf das vollendete Werk am Kreuz.
Kommen wir zurück zum Bild von Jesus als unseren einfühlsamen Hohepriester:
Gott wählte Jesus aus, um für die Menschheit einzustehen und für sie Gaben und Opfer zu bringen. Das krasse daran ist, dass normalerweise jeder Hohepriester ein Tier nehmen konnte, um für seine Sünden und die der Mitmenschen zu sühnen. Jesus hingegen musste sich selbst darbringen! Er war einerseits der Hohepriester, andererseits aber auch das Opfer! Jesus wurde geschlachtet und ihm wurde in die Seite gestochen, so wie man es auch bei den Opfertieren tat. Das ist eines der vielen Hinweise darauf, dass das Opfertier lediglich ein Symbol für Jesus darstellte. Menschliche Priester waren ein Abbild vom eigentlichen Hohepriester, Jesus. Allerdings gab es keine menschliche Abbilder für Jesus als das Opfer. Denn Gott hat keinen Gefallen an menschlichen Opfer. Er will nicht, dass Menschen sterben müssen. Aber weil Adam die Sünde und somit den Tod in die Welt brachte, musste ein zweiter Adam herhalten, um sie wieder wegzunehmen. Dazu gebrauchte Gott nicht eines seiner Geschöpfe, sondern opferte seinen Sohn. Gott gab seinen eigenen Sohn, um die Schuld der Menschheit zu sühnen. Er wusste, dass kein Mensch dazu im Stande war, ihn so sehr zu lieben, dass er ihm in allem Gehorsam sein würde. Somit war keiner im Stande, die Sünde und den Tod vollständig zu besiegen. Er hat seine Liebe bewiesen, indem er sich selber hergab, um die Menschheit zu retten, von der er wusste, dass sie ihn niemals genügend lieben kann, um ihm in allem Gehorsam sein zu können und sich somit selbst zu retten. Das ist unser Gott. Diese unverdiente Liebe gibt uns Zuversicht und Kraft, um an unserem Bekenntnis zu ihm festzuhalten und es nicht wieder aus uns heraus zu versuchen. Es ist eine erneuerte Warnung des Autors an uns, in der Gnade zu bleiben und nicht in die Selbstgerechtigkeit zurückzufallen. Denn Jesus hat unsere Kämpfe bereits gekämpft und gesiegt.
Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns seine Liebe geschenkt. Er gab uns seinen Sohn, der alle Sünden auf sich nahm und sie gesühnt hat.
Joh. 4,10
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