Einleitung
Im Folgenden wollen wir uns dem Epheserbrief widmen. Wir haben zuvor den Hebräerbrief angeschaut, der uns deutlich machte, dass der Neue Bund besser und viel kostbarer ist als der Alte Bund und dass der Alte Bund lediglich ein Abbild des Neuen Bundes war.
Wie aber komme ich in diesen Neuen Bund? Wie erfahre ich die Fülle des Neuen Bundes?
Diese Fragen werden uns beim Lesen des Epheserbriefs beschäftigen.
Ein kleiner Hinweis: Während dem sich der Römerbrief mit dem Sterben in Christi befasst, was uns durch den Auszug aus Ägypten und dem Durchqueren des Roten Meeres (Blut Jesu) versinnbildlicht wird, befasst sich der Epheserbrief mit dem Auferstehen und unserem Erbe in Jesus Christus, was mit dem Überqueren des Jordans und dem Eintreten in das verheissene Land Kanaan versinnbildlicht wird. Spannend ist, dass der Schwerpunkt beim Durchzug des Roten Meeres auf dem Hineingehen und beim Durchqueren des Jordans auf das Herauskommen gelegt wird.
Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. 2. Mose 14,22
Da befahl Josua den Priestern: »Kommt aus dem Jordan heraus! Josua 4, 17
Die Wüstenwanderung war nie Gottes Plan. Das Hineingehen in das Rote Meer, das Sterben mit Jesus, sollte in einem Guss zum Hinaussteigen aus dem Jordan, der Auferstehung und Fülle des Neuen Bundes führen. So wird es unter anderem in Psalm 114, 3 auch in einem Atemzug erwähnt: Das Rote Meer sah sie kommen und floh und der Jordan zog sich zurück.
Lasst uns das als Ermutigung nehmen, um tiefer in Gottes Fülle einzutauchen und nicht in der Wüste stehen zu bleiben. Gott hält noch so viel mehr für uns bereit!
Kapitel 1, 1-12:
Nicht nur Gott, sondern auch Paulus wünscht seinen Schafen in Ephesus Gottes Gnade und Frieden (V2). Gnade und Frieden wurden uns durch Jesus Christus gegeben. Wer Frieden im Herzen hat und in der Gnade Gottes wandelt, der darf sich wirklich reich und glücklich schätzen. Wie wir in den Versen 4-5 sehen, war es schon immer Gottes Absicht, dass wir in purer Freiheit, ohne Sorge und Nöte, in seiner Gegenwart und als seine Kinder, die sich von Gott versorgt wissen, leben dürfen.
Manchmal denke ich, dass ich das schon sehr stark erleben darf. Und ja, es stimmt, Gott gibt mir immer wieder seinen Frieden, erklärt mir seine Gnade und ich darf schon einige Wunder und Zeichen erleben. Aber wenn ich Paulus sehe, der durchströmt zu sein scheint von diesen beiden Attributen, obwohl er gerade im Gefängnis sitzt, dann begeistert mich das und ich fange an, mich nach mehr zu sehnen. Nach einem Frieden, der all unsere Vernunft übersteigt. Nach einer Gnade, die mir aufzeigt, dass ich nicht zeigen muss, wie gut ich bin und mich gut darstellen muss, weil ich weiss und tief mit der Wahrheit erfüllt bin: es geht nicht um mich. Es geht um Jesus. Jesus hat bezahlt. Jesus soll in mir sichtbar werden. Ich will nicht mich darstellen, sondern Jesus. Er ist meine Auferstehung und mein Leben. Und mit dieser Einstellung ehre ich rühme ich seine wunderbare Gnade (V.6). Wer das Geschenk der Gnade und des Friedens bekommen hat, aber dieses Geschenk bloss im Keller verstaut, der wandelt weiterhin in der Wüste. Siehst du, jeder Christ hat das Geschenk des Friedens und der Gnade erhalten, jeder! Auch das ganze Volk Israel hatte das Land Kanaan erhalten, alle. Aber der Unglaube hielt sie davon ab, das Land anzunehmen. So hält uns auch heute der Unglaube davon ab, Frieden und Gnade zu erleben, egal ob wir im Gefängnis oder im Urlaub sind. Gott ist immer und überall und zu jeder Zeit derselbe. Deshalb dürfen auch wir immer und überall und jederzeit denselben Frieden und dieselbe Gnade erfahren. Die Bibel zeigt immer wieder und überall, dass wir die Wahl haben: Willst du weiter in der Wüste herumwandeln oder willst du ins verheissene Land eintreten? Willst du dein Licht verstecken oder es auf einen Berg stellen, damit es für alle leuchten kann?
Jesus ist bereits gestorben und auferstanden – es ist bereits vollbracht. Dadurch haben wir bereits seine Gnade in seiner ganzen Fülle bekommen. Wirst du deine Hoffnung auf dich oder auf Jesus setzen? Wenn heute eine schlechte Nachricht kommt, vertraust du dann auf dein eigenes Können oder auf Gottes Kraft?
Manchmal hält uns unsere eigene Vorstellungskraft davon ab, mit Gottes Kraft zu rechnen. Wir sind so fixiert auf Irdisches und auf unser eigenes Können, dass wir gar nicht mehr damit rechnen, dass etwas Ausserordentliches passieren kann! Deshalb ist es so kraftvoll, sich immer wieder Gottes Grösse und seine Macht vorzustellen, über Jesu Wundertaten zu lesen und so mehr auf Gott statt auf sich selbst zu schauen.
Wie wandelte Petrus über das Meer? Mit dem Blick auf Jesus. Wie durchquerte das Volk Israel den Jordan? Mit dem Blick auf die Bundeslade.
Wie meistern wir heute unsere Herausforderungen?
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